Zur Diskussion um einen weiteren Solarpark in Suppingen

Der Gemeinderat hat - entgegen dem Beschluß des Ortschaftsrats Suppingen - und gegen die Stimmen der BWV einem weiteren Solarpark in Suppingen zugestimmt.
Die Fraktion der BWV ist ausdrücklich für den weiteren Ausbau der regenerativen Energierzeugung und unterstützt das Ziel der Landesregierung, 2 % der Fläche für den Ausbau von Windenergie (1,8 %) und Freiflächenphotovoltaik (0,2 %) vorzusehen. Mit der Umsetzung dieses Zieles wurden die Regionalverbände beauftragt, die auch eine ausgeglichene Belastung der einzelnen Kommunen im Auge haben müssen. Unser Regionalverband Donau-Iller beabsichtigt, in den Landkreisen Unterallgäu, Biberach, Günzburg, Neu-Ulm, in den Stadtkreisen Ulm und Memmingen sowie im südlichen Alb-Donau-Kreis keine Vorrangflächen für Windkraft auszuweisen. Dafür soll im nördlichen Alb-Donau-Kreis, vor allem um Laichingen, vermutlich die 3- bis 5-fache Fläche der ursprünglichen Planung für Windenergieanlagen ausgewiesen werden. Nachdem Laichingen in direkter Nachbarschaft zu den Regionen Stuttgart und Neckar-Alb liegt, die ihre Windkraft-Vorrangflächen ebenfalls direkt an unseren Gemeindegrenzen ausgewiesen haben, ist von einer massiven Belegung mit Windenergieanlagen direkt um unsere Stadt und Ortschaften auszugehen, wenn nicht sogar von einer Umzingelung gesprochen werden kann. Deshalb hat sich die BWV angesichts des exorbitanten Flächenverbrauchs dafür ausgesprochen, dass der südliche Alb-Donau-Kreis und die anderen Mitglieder des Regionalverbands Donau-Iller wenigstens die minimale Mehrbelastung durch eine erhöhte Ausweisung von Freiflächenphotovoltaikgebieten tragen. Zudem wurde vorgetragen, dass in Laichingen ein riesiges Potenzial an Dachflächen bei Gewerbebauten und landwirtschaftlichen Gebäuden vorhanden ist, das wegen der Netzüberlastung nicht erschlossen werden kann. Firmen und Landwirte bekommen regelmäßig auf entsprechende Anträge ablehnende Antworten des Grundversorgers. Während der Diskussion im Gemeinderat haben sich die BWV-Räte dafür ausgesprochen, zumindest den endgültigen Beschluss des Regionalverbands über die weitere Planung zur Windkraft abzuwarten, bevor eine Entscheidung getroffen wird. Leider konnten wir uns selbst mit diesem kleinstmöglichen Vorschlag nicht durchsetzen, obwohl für einen Beschluss zum jetzigen Zeitpunkt kein einziges stichhaltiges Argument vorgebracht wurde.

E-LADEPARK AM BAHNHOF IST IN BETRIEB
Am Bahnhof Merklingen (Laichinger Alb) ist der weltgrößte E-Ladepark in Betrieb gegangen. Die 259 leistungsstarken E-Ladesäulen werden durch eine Photovoltaikanlage versorgt, die fast 1 Million Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugt. Der überschüssige Strom wird ins Netz eingespeist.
Die Mitglieder der BWV haben vor Jahren als erste im Rahmen der Diskussionen über die Installation von Freiflächenphotovoltaik auf besten landwirtschatlichen Böden als Alternative die Überdachung des Bahnhofsparkplatzes mit Solarmodulen ins Gespräch gebracht. Wir freuen uns deshalb sehr, dass diese Idee erfolgreich umgesetzt wurde und die Anlage in Betrieb ist.

Zum Wohle unserer Umwelt und um die politischen Vorgaben nach regenerativen Energien zu erfüllen, müssen auch bei uns Freiflächenphotovoltaik, Windenergieanlagen und andere nachhaltige Energieerzeugung vermehrt umgesetzt werden. Dabei treten die hierfür notwendigen Flächenverbräuche naturgemäß in Konkurrenz zur Sicherstellung unserer Ernährung, wenn fruchtbares Ackerland oder gute Wiesen geopfert werden müssen. Auch die Rodung von Wäldern und der extra für den Bau von Windkraftanlagen erforderliche Straßenbau stellt einen erheblichen Eingriff in die Natur und das Ökosystem dar. Zudem muss gerade auch bei der Gewinnung von Windenergie auf die Belastung von Wohngebieten Rücksicht genommen werden. Die Mitglieder der BWV sprechen sich immer für eine Abwägung von Vor- und Nachteilen bei konkreten Vorhaben aus. Gerade beim notwendigen Ausbau der Versorgung mit regenerativer Energie sind heute und künftig viele Kompromisse nötig, die einer intensiven Diskussion bedürfen und die örtlichen Verhältnisse genau in den Blick nehmen.

  • Termine

    Wir sind am 30. April in Machtolsheim und in Suppingen beim Maibaumstellen. Gerne kommen wir mit Ihnen über kommunale Themen ins Gespräch...
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